1. Kammerkonzert

Quatuor Ébène

Streichquartette von Haydn, Britten und Beethoven
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Quatuor Ébène_©JulienMignot

Sonnenaufgang

Es ist erst ein paar Jahre her, dass das Quatuor Ébène das Publikum unserer Kammerkonzerte mit einem vollständigen Zyklus der Beethoven’schen Quartette begeisterte. Ihre baldige Wiedereinladung war daher ein Muss. Anknüpfend an den gefeierten Beethoven-Zyklus, haben die Ébènes das späte B-Dur-Quartett von Beethoven in diesem Konzert wieder mit dabei, zusammen mit der „Großen Fuge“. Beethoven schrieb sie zunächst als Finalsatz für dieses Quartett, ersetzte sie später jedoch durch einen „leichteren“ Satz. Für heutige Ohren ist die Große Fuge zwar noch immer nicht „leicht“. Sie stellt jedoch einen durchaus stimmigen Abschluss des Quartetts dar, wie Beethoven ihn ursprünglich vorgesehen hatte.

Eher eine Rarität sind die Kompositionen von Benjamin Britten für Streichquartett. „Marsch“, „Walzer“ und „Burleske“ sind die drei kurzen Divertimenti betitelt. Anklänge an Béla Bartók, Igor Strawinsky und Brittens Lehrer Frank Bridge sind nicht zu überhören, und doch bleibt Britten stets originell und eigenwillig. Es ist kunstvolle und zugleich moderne Unterhaltungsmusik, die der wohl größte britische Komponist des 20. Jahrhunderts mit den Divertimenti geschaffen hat.

Eröffnet wird das Konzert mit dem beliebten „Sonnenaufgangs-Quartett“ von Joseph Haydn. „The Sunrise“ nannte der Londoner Erstverleger das Werk und gab ihm damit einen etwas eleganteren Titel als die spätere deutsche Bezeichnung. Aber wenn die Violine mit ihrem Kopfsatz-Thema langsam nach oben aufsteigt, dann stellt sich die Assoziation an die aufgehende Sonne so natürlich ein, dass sich die Bezeichnung „Sonnenaufgang“ auch im deutschen Sprachraum durchgesetzt hat.

Pierre Colombet

Violine

Gabriel Le Magadure

Violine

Marie Chilemme

Viola

Yuya Okamoto

Violoncello

Termin

Donnerstag 19.09.2024, 20:00 Uhr
Alte Oper Frankfurt, Mozart Saal

Programm

Joseph Haydn (1732-1809)
Streichquartett B-Dur op. 76 Nr. 4 „Sonnenaufgangs-Quartett“
Benjamin Britten (1913-1976)
Drei Divertimenti für Streichquartett (1936)
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Streichquartett B-Dur op. 130 (mit Großer Fuge op. 133)