Renaud Capucon, Violine
Thomas Guggeis, Dirigent
#Symphonic Dancefloor
Musik, Tanz und Bewegung gehören schon immer zusammen, wahrscheinlich von den ersten Anfängen der Musik überhaupt. Wenn Maurice Ravel Auszüge aus Robert Schumanns Carnaval instrumentiert, entsteht daraus sofort Musik zum Tanzen und Marschieren, etwa im Valse allemande oder dem Marsch der Davidsbündler gegen die Philister – und wird zugleich zum Programm gegen die Behäbigkeit der bürgerlichen Kultur. Sergej Rachmaninow verstand seine Sinfonischen Tänze als leichtfüßigen Gang durchs Leben. Mit „Mittag“, „Sonnenuntergang“ und „Mitternacht“ bezeichnete er die einzelnen Sätze und bildete so einen Lebenszyklus ab.
Eine Rarität auf Konzertprogrammen ist nach wir vor Schumanns Violinkonzert. Es ist das letzte Werk eines unserer Größten und wurde erst in den 1930er Jahren entdeckt und uraufgeführt. Noch immer ist es ein Stück, das Rätsel aufgibt und Anlass ist zur Auseinandersetzung mit einer Komponistenpersönlichkeit, seinem Leben und Werk. Tanz auch hier: Der dritte Satz ist eine Polonaise.
Welches andere Werk könnte dieses Konzert treffender abrunden als Ravels La Valse, immer wieder paraphrasiert als Symbol einer untergehenden, tänzelnden Epoche. Doch ist diese niemals zu Ende – Tanz und Musik leben fort.