Solisten der Oper Frankfurt, Sebastian Weigle, Frankfurter Chöre
Und es ward Licht!
Am Anfang steht das Chaos. Gott erschafft Himmel und Erde. Die Erde ist ohne Form und leer und finster. Über den Wassern aber schwebt Gottes Geist. So beginnt Joseph Haydns am 19. März 1799 in Wien uraufgeführtes Oratorium. Ein abendfüllendes Werk für Solisten, Chor und Orchester! Große Amateurchöre waren damals etwas Neues; „Die Schöpfung“ war ihnen auf den Leib geschrieben. Mit einem strahlenden C-Dur-Akkord kommt das Licht in die Welt – eine Botschaft, ein Fanal in jener revolutionären Zeit. Aber auch die Natur will entdeckt werden, Gestirne, Pflanzen und Tiere, bis schließlich der Mensch als „König der Natur“ auf den Plan tritt. Für jedes Detail der Schöpfungsgeschichte findet Haydn bezaubernde, ausdrucksvolle Musik. Die beliebten Chöre aus Haydns Oratorium erklangen in Frankfurt erstmals im Jahre 1816. Und als im November 1861 der „Saalbau“, Frankfurts neuer, prächtiger Konzertsaal, seine Türen öffnete, konnte kein anderes Werk erklingen als dieser Lobpreis jeglichen Beginns.