Yury Revich und Sebastian Weigle
Der Bruckner-Zyklus mit Sebastian Weigle und dem Museumsorchester widmet sich in dieser Spielzeit der Sechsten Sinfonie. Heute gehören Bruckners Sinfonien zum Kern des Konzertrepertoires; als sie Ende des 19. Jahrhunderts entstanden, mussten sie um die Anerkennung beim Publikum kämpfen. „Interesse und Befremden hielten sich die Waage“, liest man in zeitgenössischen Kritiken, aber auch, dass der Komponist hier und da „stürmisch gerufen“ worden sei – die Atmosphäre in solchen Konzerten, meist im gediegenen Wiener Goldenen Musikvereinssaal, muss eigenartig gewesen sein. Einen böhmischen Kontrapunkt bietet das fast gleichzeitig entstandene Violinkonzert von Antonín Dvor?ák. Kaum zu glauben, dass auch dieses leidenschaftliche und melodienselige Werk – hier gespielt von dem erst 28-jährigen, in Moskau und Wien ausgebildeten Geiger Yury Revich – bis zu seiner Anerkennung einige Hürden zu meistern hatte.