10. Sinfoniekonzert

Alena Baeva, Violine
Dennis Russell Davies, Dirigent

Werke von Schulhoff, Strauss und Dvořák
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Aus Böhmen und Bayern

Ein Violinkonzert von Richard Strauss? Selten gespielt, wenig bekannt – ob nur Talentprobe eines Münchner Gymnasiasten oder kompositorisches Freischwimmen für die folgenden großen Sinfonischen Dichtungen: Es lohnt in jedem Falle, das Stück sowie die in Moskau, Frankreich und der Schweiz ausgebildete Solistin zu hören. Ebenso wie die 3 Stücke für Streicher von Erwin Schulhoff – auch dies ein Jungendwerk, das noch hörbar unter dem Einfluss spätromantischer Vorbilder steht. Der Deutschböhme Schulhoff wurde von Dvořák ans Prager Konservatorium empfohlen und entwickelte sich nach dem 1. Weltkrieg zu einem der experimentierfreudigsten Vertreter der Moderne. Schulhoffs Leben nahm ein tragisches Ende: 1942 starb er in einem bayerischen Konzentrationslager, in das er als Jude aus dem besetztem Prag deportiert worden war. Die Böhmische Suite gehört zu den folkloristischen Kompositionen, mit denen Antonín Dvořák ab 1875 internationale Berühmtheit erlangte: Lieder, Klavier- und Kammermusik waren vorausgegangen – „Klänge aus Mähren“, „Slawische Tänze“ und „Slawisches Streichquartett“ -, und die Öffentlichkeit verlangte nun auch nach Orchestermusik im tschechischen Volkston. Die fünfsätzige Suite wartet mit den bliebten böhmischen Satztypen auf: mit Polka, Soussedska und Furiant.

Alena Baeva

Violine

Dennis Russell Davies

Dirigent

Termine

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Programm

Erwin Schulhoff (1894-1942)
Drei Stücke für Streicher
Richard Strauss (1864-1949)
Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 8
Antonín Dvořák (1841-1904)
Böhmische Suite op. 39