Augustin Hadelich, Violine
Michael Sanderling, Dirigent

Originalität und mannigfaltige schöne Stellen
Kaum zu glauben, dass die ersten Reaktionen auf Beethovens Violinkonzert so geteilt waren. Der „Zusammenhang [werde] oft ganz zerrissen“, merkte die Kritik an, und „die unendlichen Wiederholungen einiger gemeiner Stellen [könnten] leicht ermüden.“ Wenn der diesjährige MuseumsSolist Augustin Hadelich das Werk präsentiert, wird von Zerrissenheit und Wiederholungen sicher nichts zu spüren sein. Seine zweite Sinfonie charakterisierte Johannes Brahms selbst irreführend – aber nur, um seinem Verleger einen Streich zu spielen. Als „melancholisch“ kündigte er sie an. „Die Partitur muß mit Trauerrand erscheinen.“ Der Kritiker Hanslick traf den Charakter des Werks zutreffender. Sie „scheint wie die Sonne erwärmend auf Kenner und Laien“ und „leuchtet in gesunder Frische und Klarheit“.