Elisabeth Leonskaja, Klavier
Katharina Wincor, Dirigentin
Groß und Virtuos
Nein, es ist nicht das berühmte erste Klavierkonzert von Peter Tschaikowsky, sondern dessen jüngere Schwester, das zweite in G-Dur, das in diesem Museumskonzert auf dem Programm steht. An Popularität kann es den Vergleich mit dem ersten vielleicht nicht aufnehmen, an Originalität, Formwille und Virtuosität steht es ihm aber nicht nach – und ist deshalb immer wieder eine Entdeckung.
Originell, groß in der Form und virtuos: Dies sind auch die Attribute von Béla Bartóks Konzert für Orchester, nur dass es den solistischen und meisterlichen Anspruch an jede einzelne Stimmgruppe stellt. Obwohl kurz vor seinem Tode 1944 im amerikanischen Exil komponiert, weist das Stück in eine bessere Zukunft. Bartók selbst kommentierte es so: „Abgesehen von dem scherzhaften zweiten Satz verwirklicht das Werk im Ganzen den stufenweisen Übergang von der Finsternis des traurigen Klagegesangs des ersten und dritten Satzes zur Lebensbejahung des letzten.“